Kohte für Wiktionary: Unterschied zwischen den Versionen

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:von {{ru.}} ''{{Üt|ru|юрта|jurta}}'' „Jurte, Filzzelt, Zelthütte“, früher {{ru.}} ''{{Üt|ru|юрт|jurt}}'' „Kosakensiedlung“, von {{noredlink|turkotatarisch}} ''{{Ü|tr|yurt}}'' „Haus, Besitzung, Heimat“<ref>{{Lit-Duden: Großes Fremdwörterbuch|A=4}}, Seite 673</ref><ref>{{Lit-Duden: Universalwörterbuch|A=6}}, Seite 913</ref>
Das Wort Kohte ist sehr alt und hat Wurzeln sowohl in der [[Finnisch-ugrisch|finnisch-ugrischen]] als auch in der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen]] Sprachfamilie.  
 
Der schwedische Begriff ''kåta'' umfasst neben den Torfhütten der [[Samen (Volk)|Samen]] auch einen Zelttyp, der korrekter als ''lávvu'' bezeichnet wird. Das Lávvu ist ein rundes, kegelförmiges, transportables Zelt, das mit Fellen, Wolltuch oder Segeltuch gedeckt wurde und bei den Rentiernomaden [[Lappland]]s als standortunabhängige Behausung diente. Der Begriff [[Kote (Lappland)|''Kote'']] (in dieser Schreibweise) bezeichnet in erster Linie die permanenten Behausungen der Samen.


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:[1] [[Kuppelzelt]], [[Nomadenzelt]], [[Rundzelt]]
:[1] [[Kota]], [[Nomadenzelt]], [[Lavvu]]


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:[1] Auf einem der zwei Betten in der kleinen ''Jurte'' durfte er schlafen, während der Rest der Familie sich das andere Bett geteilt hat.<ref>{{Per-Welt Online | Online=http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/article7924802/Entwicklungshilfe-ist-eine-Alternative-zum-ruhigen-Rentnerleben.html | Autor=Eva Lindner | Titel=Entwicklungshilfe ist eine Alternative zum ruhigen Rentnerleben | Tag=6 | Monat=06 | Jahr=2010 | Zugriff=2012-08-18 }}</ref>
:[1] Wir wollen uns die Welt der Kohte rein halten. Nicht vom gerechten Schmutz des Waldes, von Sand, Lehm und Asche, sondern von der Zivilisation. Euer ganzes Denken muß auf Kohtenfahrt der Natur zugewandt sein. Ein in der Kohte liegendes Fahrrad ist ebenso stillos wie eine Kohte, die auf einem Kasernenhof aufgestellt ist. [...] Tee sollte immer verfügbar sein in der Kohte. Der Eingangsschlitz wird natürlich nicht dem Wind entgegen angelegt. Gegenüber dem Eingang wird auch oft ein kleiner Schlitz aufgeknöpft und auseinandergespannt, damit das Feuer besser zieht. Der Platz zwischen Eingang und Kohtentuch der Tür gegenüber heißt „Puaschu“. Dort werden die Vorräte, Kochgeschirre, Pötte, Pfannen zum backen usw. aufbewahrt. [...] Wache darüber, dass die Kohte ihre eigne Welt behält! Suche den schönsten Platz! An ihm soll sie sich harmonisch in die Landschaft fügen. Dulde weder Radio noch blöde Gesinnung in ihr. Die Kohte soll euch hinausführen in die echtesten und tiefsten Gebiete und Stunden der Heimat. [...]<ref>tusk Gesammelte Schriften und Dichtungen , Hrsg Werner Helwig, Südmarkverlag Fritsch KG S. 314 ff</ref>
:[1] Mit einer ''Jurte,'' Film- und Musikvorführungen, Reitshows und jeder Menge echter Mongolen präsentiert sich das Land hier.<ref>{{Per-Welt Online | Online=http://www.welt.de/regionales/berlin/article5498265/Was-Pferd-und-Reiter-gluecklich-macht.html | Autor=Kathrin Spoerr | Titel=Was Pferd und Reiter glücklich macht | Tag=11 | Monat=12 | Jahr=2009 | Zugriff=2012-08-18 }}</ref>
:[1] Aus vier Kohtenblättern wird ein Zelt. Das gängigste Modell aus Kohtenbahnen ist die Kohte. Dazu brauchst du lediglich vier Planen, die aneinander geknüpft und mittels ein, zwei oder drei Stangen und einem Kohtenkreuz aufgestellt werden.<ref>Ralph Fröhlich (Hrsg.): Jurtenland - Zelte mit Feuer im Herzen! [http://www.jurtenland.de/wiki/Kohte URL] abgerufen am 19.03.2017</ref>
:[1] Die schwere, mit Pferdehaut beschlagene Thür der ''Jurte'' wurde aufgehoben; vom Hofe herein schlug eine Dampfwolke und zum Ofen trat ein Fremder – ein Mann von hohem Wuchs, breitschultrig und stattlich.<ref>{{DiB-Projekt Gutenberg-DE | Online=http://gutenberg.spiegel.de/buch/3164/1 | Autor=Wladimir Galaktionovich Korolenko | Titel=Sibirische Novellen | Kapitel=Kap. 1, Die Flüchtlinge von Sachalin }}</ref>
:[1] Merkwürdigerweise war es ein Lied, das mir wohlbekannt war, denn oft genug hatte ich es vor der ''Jurte'' Schemingas von den Mädchen seines Stammes singen hören, wenn wir ermüdet von einem Jagdzuge auf den Filzdecken ruhten und den Rauch aus unsern Pfeifen in die Luft bliesen.<ref>{{DiB-Projekt Gutenberg-DE | Online=http://gutenberg.spiegel.de/buch/5146/2 | Autor=John Retcliffe | Titel=Abenteuer in Sibirien | Kapitel=Kap. 2, Die Russen am Amur }}</ref>
:[1] In den Pologs seiner ''Jurte'' hielt er Schätze versteckt; Waffen, in Petropawlowsk gegen Zobelfelle eingetauscht; einen Topf voll Rubel und einen Rasiernapf, dessen Bedeutung ihm verborgen war und den er in Ehren hielt.<ref>{{DiB-Projekt Gutenberg-DE | Online=http://gutenberg.spiegel.de/buch/1135/4 | Autor=Willy Seidel | Titel=Der Garten des Schuchân | Kapitel=Kap. 4, Utku }}</ref>


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:[1] [[mongolisch]]e ''Jurte''; eine ''Jurte'' [[aufbauen]], [[abbauen]], [[zerlegen]], [[transportieren]]
:[1] eine ''Kohte'' [[aufbauen]], [[abbauen]], [[zerlegen]], [[transportieren]]


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:[[Gurte]], [[Jute]], [[Urte]]
:[[Kota]], [[Kothe]]
 
[[Kategorie:Entlehnung aus dem Russischen (Deutsch)]]


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Aktuelle Version vom 19. März 2017, 20:37 Uhr

Kohte (Vorlage:Sprache)

Vorlage:Wortart, Vorlage:F

Vorlage:Deutsch Substantiv Übersicht

Vorlage:Worttrennung

Koh·te, Vorlage:Pl. Koh·ten

Vorlage:Aussprache

Vorlage:IPA Vorlage:Lautschrift
Vorlage:Hörbeispiele Vorlage:Audio
Vorlage:Reime Vorlage:Reim

Vorlage:Bedeutungen

[1] zerlegbares, beheizbares, leicht zu transportierendes Zelt der Pfadfinder und Jugendbewegung in Deutschland

Vorlage:Herkunft Das Wort Kohte ist sehr alt und hat Wurzeln sowohl in der finnisch-ugrischen als auch in der indogermanischen Sprachfamilie.

Der schwedische Begriff kåta umfasst neben den Torfhütten der Samen auch einen Zelttyp, der korrekter als lávvu bezeichnet wird. Das Lávvu ist ein rundes, kegelförmiges, transportables Zelt, das mit Fellen, Wolltuch oder Segeltuch gedeckt wurde und bei den Rentiernomaden Lapplands als standortunabhängige Behausung diente. Der Begriff Kote (in dieser Schreibweise) bezeichnet in erster Linie die permanenten Behausungen der Samen.

Vorlage:Sinnverwandte Wörter

[1] Kota, Nomadenzelt, Lavvu

Vorlage:Gegenwörter

[1] Rotunde, Rundbau, Rundhütte, Pontok

Vorlage:Oberbegriffe

[1] Zelt, Wohnstätte

Vorlage:Beispiele

[1] Wir wollen uns die Welt der Kohte rein halten. Nicht vom gerechten Schmutz des Waldes, von Sand, Lehm und Asche, sondern von der Zivilisation. Euer ganzes Denken muß auf Kohtenfahrt der Natur zugewandt sein. Ein in der Kohte liegendes Fahrrad ist ebenso stillos wie eine Kohte, die auf einem Kasernenhof aufgestellt ist. [...] Tee sollte immer verfügbar sein in der Kohte. Der Eingangsschlitz wird natürlich nicht dem Wind entgegen angelegt. Gegenüber dem Eingang wird auch oft ein kleiner Schlitz aufgeknöpft und auseinandergespannt, damit das Feuer besser zieht. Der Platz zwischen Eingang und Kohtentuch der Tür gegenüber heißt „Puaschu“. Dort werden die Vorräte, Kochgeschirre, Pötte, Pfannen zum backen usw. aufbewahrt. [...] Wache darüber, dass die Kohte ihre eigne Welt behält! Suche den schönsten Platz! An ihm soll sie sich harmonisch in die Landschaft fügen. Dulde weder Radio noch blöde Gesinnung in ihr. Die Kohte soll euch hinausführen in die echtesten und tiefsten Gebiete und Stunden der Heimat. [...][1]
[1] Aus vier Kohtenblättern wird ein Zelt. Das gängigste Modell aus Kohtenbahnen ist die Kohte. Dazu brauchst du lediglich vier Planen, die aneinander geknüpft und mittels ein, zwei oder drei Stangen und einem Kohtenkreuz aufgestellt werden.[2]

Vorlage:Charakteristische Wortkombinationen

[1] eine Kohte aufbauen, abbauen, zerlegen, transportieren

Übersetzungen

Vorlage:Referenzen

[1] Kohte (Wikipedia-Artikel)
[*] Vorlage:Ref-Canoo
[1] Vorlage:Ref-UniLeipzig

Vorlage:Quellen

Vorlage:Ähnlichkeiten

Kota, Kothe

cs:Kohte en:Kohte fi:Kohte fr:Kohte io:Kohte pl:Kohte ru:Kohte zh:Kohte

  1. tusk Gesammelte Schriften und Dichtungen , Hrsg Werner Helwig, Südmarkverlag Fritsch KG S. 314 ff
  2. Ralph Fröhlich (Hrsg.): Jurtenland - Zelte mit Feuer im Herzen! URL abgerufen am 19.03.2017