Superwash

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Superwash bedeutet, dass die feinen Schuppen der Wollfaser mit einer hauchdünnen Kunstharzschicht überzogen werden. Dadurch können sie sich weniger verhaken und verfilzen weniger. Mit Superwash ausgerüstete Wollsachen können im Schongang bei bis zu 40° C in der Waschmaschine gewaschen werden. Die Angaben auf dem Etikett geben die empfohlene Temperatur an.[1]

Aktuelle Verfahren

Geschichtliche Entwicklung

Der Begriff Superwash wurde in den 1970er Jahren von der Australischen Woolmark Company geprägt und bezeichnet Verfahren, mit denen das Ausfilzen der Wolle beim Waschen, konkret das Abspreizen der Wollschuppen beim Kontakt mit (zu) heißer Flüssigkeit verhindert werden soll.

Im Laufe der Zeit haben sich dafür unterschiedliche Verfahren etabliert. Das Spektrum reicht von der starken Parafinierung des Garnes, mit der die Wollschuppen verklebt werden, so dass sie sich bei Kontakt mit zu heißer Flüssigkeit nicht abspreizen können, über die Chlorbehandlung, bis hin zur Enzymbehandlung mit Basalan, welche heute z.B. von allen Öffentlichen Auftragsgebern in ihren Ausschreibungen explizit gefordert wird.

Eine Chlorbehandlung erfolgt heute bei in der EU hergestellten Garnen nicht mehr, gängig ist die Enzymbehandlung mit Basalan. Die Chlorbehandlung wurde vor allem deshalb aufgegeben, weil die ökologischen Anforderungen im Umgang mit Chlor in der EU immer höher geschraubt worden sind (z.B. geschlossene Systeme, um Umweltbelastungen mit Chlor auszuschließen). Für den menschlichen Körper waren die in der Chlorbehandlung der Garne verwendeten Mengen und Konzentrationen immer weit unter den gesetzlich festgelegten Grenzwerten und galten als völlig unbedenklch. Im Schwimmbad wird man sehr viel höheren Chlorkonzentrationen ausgesetzt. Deshalb ist die Verwendung von mit Chlor behandelten Garnen nach wie vor in der EU völlig legal. Diese kommen dann meist aus Asien bzw. sind in aus Asien importierten Textilien verarbeitet. Denn dort gelten laschere Umweltauflagen und die Chlorbehandlung ist letztlich günstiger als die Basalanbehandlung, so dass sie dort nach wie vor gängig ist.

Seit Jahren ist die Enzymbehandlung mit Basalan dagegen das gangige Verfahren in der EU. Eine Parafinierung erfolgt darüberhinaus bei allen Schurwollgarnen, die im Maschinenstrick verarbeitet werden. Ohne diese würde das Garn ständig reißen. In den 1970er Jahre hat man diese Parafinierung zum Verkleben der Wollschuppen massiv verstärkt, was damals dann mit dem neuen Begriff Superwash beschrieben wurde. Heute arbeitet man mit einer Minimalstparafinierung um die Gleitfähigkeit des Garnes auf den Maschinen gewährleisten zu können und erreicht die Maschinenwascbarkeit über Basalan, die Chlorbehandlung war in der EU eine Zwischenstufe zwischen starker Parafinierung und Basalanbehandlung, die wie gesagt in der EU nicht mehr praktiziert wird.

Es gibt leider diverse Artikel und Berichte, in denen Parafinierung für die Garngleitfähigkeit und Chlorbehandlung durcheinandergewürfelt werden.

Einzelnachweise