Undichte Nähte

Aus Jurtenland-Wiki
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Undichte Nähte an einer 3er-Rainbow
Undichte Nähte an einer 3er-Rainbow
Undichte Nähte an einer 3er-Rainbow

Schön, wenn du im Trockenen schlafen kannst. Aber blöde, wenn es genau an deinem Platz von der Zeltdecke tropft. Mit ein Grund können undichte Nähte am Zelt sein. Aber was hat das für Ursachen und was kannst du dagegen tun?

Undichte Nähte bei neuen Zeltplanen aus Baumwolle

Undichte Knebel und Schlaufen an der Kohte
Undichte Knebel und Schlaufen an der Kohte

Wird ein Zelt aus einem festen Baumwollstoff genäht, dann öffnet die Nähnadel das Gewebe soweit, dass das Nähgarn durch den Stoff schlüpfen kann. Je fester der Stof, desto mehr muss die Nadel den Stoff weiten, dass sich eine ordentliche und stabile Naht ergibt. Gegen das Licht betrachtet hast du nun eine perforierte Stelle mit augenscheinlich recht großen Löchern.

Baust du nun dein Zelt auf und prompt trifft ich der nächste Starkregen im ersten Zeltlager mit deiner neuen Jurte, so kann es an diesen Stellen durchsprühen oder gar tropfen. Das ist lästig, aber nicht weiter schlimm, denn die Baumwolle wird nun quellen. Das tut sowohl der Stoff, wie auch das Baumwoll-Polyester-Garn, wobei der Vorgang bei technisch imprägniertem Zeltgewebe etwas länger dauert, als bei den den alten, nicht oder schlecht imprägnierten Stoffen.

Mit der Zeit schließt sich also die Naht deines Zeltdaches wieder. Oft merkst du schon nach dem ersten Regen nichts mehr davon und künftig kannst du trocken schlafen, ohne dass es dir ausgerechnet auf die Nase tropft.

Fazit: Hast du bei einem neuen Baumwollzelt unichte Nähte, dann mache erstmal nichts, sondern warte einfach den zweiten Regen ab, nachdem das Zelt einmal durchgetrocknet war.

Undichte Nähte bei alten Zeltbahnen aus Baumwolle

Alte Zeltbahnen, die in die Jahre gekommen sind können viele Schäden und Mängel haben. Oft ist es eine undichte Naht, welche dir das Leben im Zelt schwer macht, weil es immer an der falschen Stelle tropft. Bei Zelten aus Baumwolle sind deren Nähte nicht besonders abgedichtet, denn das machen Stoff und Garn normalerweis ganz von selbst, wenn sie bei Feuchtigkeit aufquellen.

Diese Fähigkeit lässt bei alten Zelte jedoch langsam nach. So kann z.B. durch Verzug in den Planen die Naht geweitet werden. Das ist vor allem in den stark beanspruchten Ecken einer Jurte der Fall, wenn das Dach zu sehr nach außen abgespannt wird, oder bei einzelnen Planen, die in größeren Konstruktionen verbaut waren, kann aber auch vorkommen, wenn der Stoff durch viele Witterungseinflüsse und mechanischen Abrieb einfach in die Jahre gekommen ist.

Was kannst du also tun, wenn die natürliche Quellfähigkeit des Materials nicht mehr ausreicht?

Ein althergebrachtes Mittel ist wasserfester Holzleim. Diesen kannst du einfach dünn über die betroffene Naht ziehen. Der Leim trocknet transparent aus uns ist bei sparsamer Anwendung später nicht mehr zu sehen. Gleiches geht mit modernen Nahtdichtern, der Nutzen ist der gleiche, nur der Preis ist höher wie beim Holzleim.

Was nicht funktioniert ist das spezielle Tape, welches für Zelt aus Kunststoff verwendet wird. Das haftet auf der Baumwolle nicht gut, es zieht sich anders und spätestens beim feuchten Zelt löst sich das Tape wieder.

Bei Zelten aus Nylon und anderen Kunststoffen sind diese getapten Nähte Pflicht, weil diesen Stoffen und Garnen die natürliche Quellfähigkeit fehlt und solche Nähte sonst immer undicht wären.